Springe wurde 1013 erstmals als Hallerspringe urkundlich erwähnt. In
einer Grenzbeschreibung des Bistums Hildesheim aus dem ausgehenden 10.
Jahrhundert wird Springe unter dem Namen Helereisprig erwähnt. Die
Grafen von Hallermund errichteten nach dem Verlust ihrer Burg Hallermund
am Kleinen Deister an die Welfen 1282 ein festes, burgähnliches Haus an
der heutigen Stelle von Springe. Von diesem neuen Herrschaftssitz aus
verwalteten sie ihre Grafschaft. Vermutlich entstand dadurch Springe als
Neuanlage. Die Einrichtung des gräflichen Sitzes und die Befestigung
des Ortes führten im 13. Jahrhundert zur Erlangung der Stadtrechte.
Während des Mittelalters war Springe Stammsitz der Grafen Hallermund und
ihrer Nachfolger. Aus deren Herrschaftsgebiet ergab sich später das Amt
Springe und nach verschiedenen Umbenennungen und Erweiterungen im Jahre
1884 der Kreis Springe.
Mit dem Ausgang des 10. Jahrhunderts tauchen in Urkunden die ersten
Ortsnamen der heute zu Springe gehörenden Stadtteile auf, und bis zum
Jahre 1300 sind alle heute bestehenden Dörfer und Städte urkundlich
erwähnt.
Die Entstehung und das Wachstum des Ortes hängen eng mit seiner
verkehrsgünstigen Lage an der Deisterpforte zusammen. Hier ist die
Grenze zwischen dem Flachland und dem Bergland, in das die Deisterpforte
hineinführt. Außerdem liegt der Ort auf der Wegesmitte zwischen den
wirtschaftlichen Schwerpunkten Hannover und Hameln. Diese günstige Lage
entfaltete jedoch erst mit dem „Chaussee-Ausbau“ der heutigen B 217 im
18. Jahrhundert und mit der Fertigstellung der Eisenbahnlinie
Hannover-Altenbeken im Jahre 1872 ihre Wirkung.
Eine stetige Entwicklung zu einer Mittelstadt setzte besonders nach
Beendigung des Zweiten Weltkrieges ein (1933 = 3.912 Einwohner). Bis zur
Gebietsreform, die am 1. März 1974 in Kraft trat, war Springe die
Kreisstadt des Landkreises Springe. Danach gehörte Springe zum Landkreis
Hannover, der am 1. November 2001 in der heutigen Region Hannover
aufgegangen ist. Heute wohnen in der Kernstadt Springe etwa 12.800
Einwohner.
Die heutige Stadt Springe ist am 1. März 1974 aus dem Zusammenschluss
der Gemeinden Alferde, Altenhagen I, Alvesrode, Bennigsen, Boitzum,
Gestorf, Holtensen, Lüdersen, Mittelrode und Völksen sowie den Städten
Springe und Eldagsen entstanden. Durch die Gebietsreform verlor die
Stadt Eldagsen ihre im 13. Jahrhundert verliehenen Stadtrechte und ist
heute der drittgrößte Ortsteil der Stadt Springe. Nach Protesten der
Eldagser Bevölkerung erhielt der Stadtteil seine städtischen
Namensrechte zurück.